Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) basiert auf einer jahrtausendealten Heiltradition, die den Körper als ein System von dynamischen Energieflüssen betrachtet.

 

Diese Energie wird in der TCM als Qi bezeichnet - Qi – die vitale Lebensenergie.

 

Qi ist die Lebenskraft, die im gesamten Organismus zirkuliert und jede Funktion im Körper steuert – von der Bewegung der Muskeln bis zur Verdauung und der Immunabwehr.

Ein harmonischer und gleichmäßiger Fluss des Qi ist die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden.

Wird der Qi-Fluss gestört – durch äußere Einflüsse wie Stress, falsche Fütterung, Verletzungen oder innere Dysbalancen – entstehen Blockaden oder Stagnationen. Diese zeigen sich oft zunächst in Form von Verspannungen, Unwohlsein oder Leistungsschwäche und können später zu manifesten Erkrankungen führen.

 

Yin und Yang – die Balance aller Kräfte

 

Eng verbunden mit dem Qi ist das Prinzip von Yin und Yang – den beiden gegensätzlichen, aber untrennbar miteinander verbundenen Kräften.

 

Yin steht für Struktur, Ruhe, Substanz, Kühle und Struktur.

 

Yang steht für Funktion, Aktivität, Wärme, Dynamik und Bewegung.

 

Ein gesundes Pferd befindet sich im Gleichgewicht von Yin und Yang. Gerät dieses Verhältnis aus der Balance – etwa durch Überbelastung, Fehler in der Fütterung oder Stress – kann das Qi nicht mehr frei fließen. Hier setzt die Diagnostik und Therapie der TCM an.

 

Meridiane – die Leitbahnen des Körpers

 

Qi fließt im Körper entlang definierter Bahnen, den sogenannten Meridianen. Diese Meridiane verbinden die inneren Organe mit der Körperoberfläche und mit den Bewegungsstrukturen wie Muskeln, Sehnen und Faszien.

Entlang dieser Meridiane liegen die Akupunkturpunkte – spezielle Punkte, die direkten Zugang zum Energiefluss bieten. Jeder Punkt hat eine eigene spezifische Wirkung, z. B.: Lösen von Blockaden, Stärken bestimmter Organsysteme, Regulieren von Schmerzempfinden, Harmonisieren von Emotionen und Stress.

 

Akupunktur – Impulse für die Selbstregulation

 

Bei der Akupunktur werden diese Punkte gezielt mit feinen Nadeln stimuliert, um den Qi-Fluss zu harmonisieren. Die Akupunktur wirkt dabei nicht isoliert auf einzelne Symptome, sondern aktiviert die natürlichen Selbstheilungskräftedes gesamten Organismus.

Akupunktur kann sowohl bei akuten Beschwerden als auch präventiv zur Erhaltung der Gesundheit eingesetzt werden. In Kombination mit einer fundierten Anamnese, bei der Haltung, Fütterung und Training ebenso betrachtet werden wie die individuelle Konstitution des Pferdes, entsteht so eine ganzheitliche, maßgeschneiderte Therapie.